Ein besonderes literarisches System
Der norwegische Literaturbetrieb ist einzigartig. Seine Grundlagen sind die Buchpreisbindung, ein System für den Ankauf neuer Bücher durch den Staat, die Mehrwertsteuerbefreiung auf gedruckte und elektronische Bücher sowie Tarifverträge zwischen Rechteinhaber*innen und Verleger*innen. Das norwegische Ankaufssystem ist ein staatlich finanziertes Programm, das vom Arts Council Norway verwaltet wird.
Jedes Jahr werden zwischen 550 und 1500 Exemplaren von etwa 600 neuen Titeln gekauft und an öffentliche Bibliotheken im ganzen Land verteilt. Das Programm wurde in den 1960er Jahren als Ankaufsregelung für norwegische Erwachsenenliteratur ins Leben gerufen und schnell auf Kinder- und Jugendliteratur ausgeweitet. Seitdem wurde das Programm um separate Beschaffungsbereiche für übersetzte Belletristik und Sachbücher, norwegische Sachbücher für Erwachsene, norwegische Sachbücher für Kinder und Jugendliche sowie Graphic Novels erweitert. Hauptzweck ist es, die Veröffentlichung neuer norwegischer Bücher zu gewährleisten, den öffentlichen Zugang zu diesen Werken zu sichern und den Autor*innen bessere Einnahmen zu garantieren. Die positive Wirkung ist unbestreitbar und ein Schlüsselfaktor für Norwegens außergewöhnlich reiche Buchlandschaft.